Bei Fahrzeugen mit D30 im Zusatz der Füllvorschrift OV041547 liegst du richtig, dies gilt jedoch nicht für Fahrzeuge mit werkseitiger Auslieferung mit 0W20.
All jene Motoren, die ergo ursprünglich mit 0W20 ausgeliefert wurden, sprich 0W20 auf dem Öleinfülldeckel gedruckt und einen entsprechenden Vermerk dazu im Bordbuch stehen haben, dürfen auch nach geänderter Vorschrift laut Opel nur mit einem 0W20 befüllt werden. Meiner z.B. gehört dazu.
Anders gesagt: Wurde im Laufe der Baureihe des jeweiligen Motors von 5W30 auf 0W20 umgestellt, dann kann man nach aktualisierter Füllvorschrift auch wieder zurück auf 5W30 wechseln so man denn möchte, selbst wenn werkseitig 0W20 verfüllt wurde.
Dies gilt jedoch für die letzt gebauten Insis EXPLIZIT NICHT!
Da hat sich Opel ein nettes Ei gelegt und den Usern und Werkstätten gleich mit, denn seien wir uns mal ehrlich:
1. Wer soll da noch durchblicken, der nicht studiert hat oder sich ständig damit befasst, und
2. Welcher Händler bzw. welche Werkstatt kann dermaßen viele unterschiedliche Öle vorhalten, zumal der Mech wenn dort 4, 6 oder gar 8 Fässer bzw. IBC's mit diversen Ölen herumstehen, garantiert in mehr als 50% der Fälle zum falschen Öl greift?
Sehen wir es von der praktischen Seite: Bei mehr als einem einzigen 5W30 ist die Verwirrung doch schon komplett, deswegen suchen sich die Meisten ein irgendwie abwärtskompatibles Öl aus, rein schon aus Kostengründen, denn mehr Masse eines einzelnen Öls ist billiger als jeweils die Hälfte zweier Öle, ergo ist die Marge größer und der Mech hat's leichter. So läuft es doch im werkstatttechnischen Alltag, oder nicht?
Genau deswegen steht auf meinem Deckel auch 0W20, damit der Mech eben nicht zum vermeintlich falschen Öl greift, sondern weiß dass hier "die neue Plörre" rein muss.
Und abermals Praxis: Weiß ich als Kunde ob er es wirklich gemacht hat, selbst wenn auf der Rechnung 0W20 steht? Nein, richtig, weiß ich nicht, könnte geradeso 0W30 oder 5W30 sein, weil gerade das Fass mit 0W20 leer war und der Mech keine Lust hatte das neue rein zu rollen und anzuschließen. Und ich kann es nicht überprüfen weil gerade das Öllabor Urlaub hat.
Kurzum: Was glaubt ihr, wie oft wird wirklich das absolut korrekte Öl eingefüllt und wie oft das falsche?
Ich sage: Relativ egal, denn es kommt mehr darauf an wie der Nutzer das Fahrzeug behandelt, denn das ist primär der entscheidende Faktor. Nutzung ist die Pflicht, ein gutes Öl die Kür. Bei Letzterem versagen spätestens die Allermeisten kläglich, und schon bei Ersterem mehr als 80%.
Passieren kann immer was, Jedem und täglich. So ein Motor ist nicht aus Zucker, auch ist stets immer alles ein Kompromiss in jeglicher Hinsicht, auch und gerade beim Öl. Sollte auch nicht als Opel- oder Händlerbashing verstanden werden, überhaupt nicht, sondern als individuelle Aufforderung des Eigners gegenüber das jeweils optimale für sein jeweiliges Triebwerk zu tun. Macht er es nicht, hat er im Zweifelsfall eben Pech gehabt. Alles kann, nix muss - wird halt im dümmsten aller GAUs Recht teuer. Muss nicht sein, nicht wenn das Öl, welches zwingend eingefüllt werden muss, im optimalen Fall nicht mehr kostet als jenes welches relativer Bockmist ist, weil es einfach nicht so gut funktioniert wie es soll.