Ich würde euch gerne meine Erfahrung dazu schildern!
Bei ~120.000km fing mein Insignia B GSI an nach kurzer Warmfahrphase beim Anfahren zu "knacken" manchmal auch leichtes "Rucken" von der Hinterachse her, wie wenn eine Kupplung kurz rutschen würde und dann sofort wieder greift. Gegen 145.000km war das ganze unerträglich, auf der Rücksitzbank konnte man nicht mehr sitzen und dazu kam auch noch ein "grunzen" und starken schaben der Hinterachse bei Kurvenfahrten und beim rangieren. (Alles unerträglich). Also habe ich diesen Beitrag durchgelesen und das Handeln angefangen. Die Fehlerbeschreibung verschwand auch urplötzlich, sobald ich ca. 95km/h oder schneller mit Tempomat auf der Autobahn gefahren bin.
Mein Vorgehen:
1. Sicherung Nr. 35 aus dem Sicherungskasten im Motorraum nähe Batterie gezogen um das Allradsystem außer Betrieb zu setzten.
=> Bis auf die zusätzlichen angezeigten Fehler im Kombiinstrument war das Problem restlos verschwunden. Somit war mir zu 99% klar, dass ich eine Problem mit dem Twinster habe. (Sicherung habe ich wieder eingesteckt, es blieben keine angezeigten Fehler stehen)
2. Teile für den Differenzialölwechsel aufgeschrieben und bestellt.
- 2x 1l Ravenol Getriebeöl LS SAE 75W-90 (1x Spülung; 1xFüllung)
- 1x Flotex Automatikgetriebereiniger Additiv, 250ml
- 1x BGS 8356 Umfüllpumpe 1000ml für Öle
- 1x USIT Hydraulikdichtring für Verschraubungen M20x1,5
- 1x USIT Hydraulikdichtring für Verschraubungen M22x1,5
=> Die beiden USIT Dichtringe passen perfekt auf Einlass- und Auslassschraube und sehen genauso aus wie die alten. (Danke an @Torsten_GSI für die Maße der Dichtringe)
Zitat
Schrauben Differential
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Einlass links: Gewinde 20mm und 16mm lang
10er Inbus
Dichtung: Innen 19,5 / AuSsen 22,6 / Stärke 2
Auslass rechts: Gewinde 22mm und 21mm lang mit Magnet
10er Inbus
Dichtung: Innen 21,8 / Außen 29,6 / Stärke 2
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3. Auto mit dem Wagenheber hinten rechts aufgebockt, Sicherung untergestellt und mit einer sauberen weißen Auffangwanne unter das Differential gelegt. Mit einem 10er Imbus erst Einlassschraube geöffnet und dann die Auslassschraube. (Liegen beide auf selber Höhe, müssen aber vorher gereinigt werden, da die Verschmutzung sonst das Einstecken des Imbus behindert!)
=> Das alte Öl sah nicht mehr wirklich toll aus!
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=> Die Magnetfläche an der Auslassschraube war auch voll mit metallischen Ölschlamm.
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4. Schrauben gereinigt, alte USIT Dichtringe entfernt und neue drauf gemacht. Danach hab ich das Auto mit dem Wagenheber wieder abgesenkt, damit sämtliches Altöl aus dem Differential austropfen kann und nach ca. 10min. ( 1 Bier in Franken) das Auto wieder aufgebockt.
=> Man muss also keine teuren Schrauben beim OFH kaufen, es reichen die Norm Dichtringe.
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5. Nachdem ich die Auslassschraube wieder eingeschraubt hatte, habe ich die Umfüllpumpe mit ca. 50ml Automatikgetriebereinigungsadditiv befüllt und des Rest mit Ravenol Getriebeöl LS SAE 75W-90. Das neue Öl eine eine extrem andere Farbe wie das alte und das Additiv will ich nutzen in dem Glauben, dass es eventuelle Ablagerungen und Verschmutzungen im Differential löst.
=> Mit der Umfüllpumpe habe ich dann die ~960-1000ml in die Einlassöffnung gepumpt und nach Überlaufen des Öls die Einlassschraube wieder eingedreht. Alles sauber gemacht und mit handfesten 25Nm die beiden Schrauben nachgezogen.
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6. Probefahrt wurde durchgeführt und wie durch ein Wunder fühlte sich das Fahrverhalten komplett anders an. Über Landstraßen bin ich auf die Autobahn gefahren und musste feststellen, dass das Beschleunigungsverhalten sich extrem ins positive verbessert hatte, nicht nur das, seit dem habe ich keinerlei Probleme mehr wie oben genannt. Ich habe mich dazu entschieden das Öl mit Additiv bis zum nächsten Kundendienst im Februar drin zu lassen und dann sowohl das Motoröl, als auch dass Differentialöl und das Kupplungsöl zu wechseln.
Diese Zusammenfassung sollte sämtliches geschriebenes meiner Vorgänger zusammen fassen und dem ein oder anderen hoffentlich eine Hilfe sein!
Mit freundlichen Grüßen,
Ingo.