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Herr Tavares, Chef bei Peugeot und Citroen, hat sich ein Schnäppchen geschossen. Die Kaufsumme für Opel, die der PSA-Konzern an GM zahlen wird, ist nahezu bescheiden. Dass sich die Investition aus Frankreich lohnen wird, zeigt der Blick auf den neuen Insignia, der optisch wie aus einem Guss und mit innovativer Technik im Juni startet.
Die Neuauflage des Opel-Flaggschiffs strahlt glanzvoll im Licht, streckt sich mit gelungener Formengebung, ausgewogenen Proportionen, wohlgenutztem Innenraum auf 4,90 Meter (Kombi 4,99 Meter). Und startet zum Preis von demokratischen 25.940 Euro, der Sports Tourer genannte Kombi kostet 1000 Euro mehr.
Dafür gibt es einen 1,5 Liter großen, direkteinspritzenden Turbobenziner mit 103 kW/140 PS Leistung. In seiner zweiten Stufe bringt es das Triebwerk auf 121 kW/165 PS und steht für mindestens 29.695 Euro beim Händler, Spitzenversion ist ein Zweiliter-Turbobenziner mit satten 191 kW/260 PS, der mit einem achtstufigen Automatikgetriebe von Aisin und permanentem Allradantrieb ausgestattet ist. Im Dieselregal sind der 1,6-Liter-Selbstzünder mit 81 oder 100 kW/110 oder 136 PS zu finden, hier beginnen die Preise bei 27.625 und 28.375 Euro. Stärkster Diesel ist eine Zweilitermaschine mit 125 kW/170 PS, die ab 29.865 Euro kostet. Für den Sports Tourer ist nur diese Diesel-Motorisierung im Angebot.
Elegantes Design
Die Form gefällt. Die Limousine wird von einem dynamischen Heck optisch beschleunigt, der Überhang vorne ist knapp, die Räder stehen füllig in ihren Häusern. Die stark dreidimensionale Ausprägung der Flanken macht den Insignia muskulös, wirkt fast übertrieben. Aber: Die Proportionen stimmen und versprechen großes Fahrvergnügen. Was der große Opel bei einer ersten Ausfahrt einhält. Leise, ruhig und durchzugsstark gewinnt er an Tempo, auf der Autobahn bleibt er trotz Spurrillen oder Seitenwind stoisch auf Kurs, Kurven sind sein Fachgebiet. Fahrwerke können die Rüsselsheimer eben, das gehört ebenfalls zu den feinen Tugenden, die sich der französische PSA-Konzern mit dem GM-Deal einkauft.
Das adaptive Fahrwerk Flexride verwöhnt mit noch feinerer Abstimmung, neben der Normal-Stellung stehen die komfortbetonte Tour-Abstimmung und die stramme Sport-Variante zur Wahl, letztere empfiehlt sich allerdings eher für genussbetonte Solofahrten ohne Mitreisende. Das Motorengeräusch wird bei Ausstattung mit dem Bose-Soundsystem je nach Fahrwerkseinstellung an die jeweilige Programmwahl angepasst, sehr viel mechanischer und realer geht dagegen die Torque-Vectoring-Funktion ans Werk.
Allradversionen
Die Allradversionen des Insignia haben ein neues Doppelkupplungs-Differenzial an der Hinterachse bekommen, das mit zwei Lamellen-Kupplungen die Motorkräfte bei Kurvenfahrten bevorzugt an das kurvenäußere Rad leitet. Das „Twinster“ genannte Getriebe arbeitet aktiv und nicht wie viele andere Systeme in dieser Fahrzeugklasse über Bremseneingriff. Es beschleunigt vielmehr das Rad mit dem längeren weil kurvenäußeren Weg und unterstützt so die Lenkung spürbar, macht das Fahrverhalten wesentlich dynamischer.
Das Getriebe vom Automatik-Spezialisten Aisin schaltet schnell und präzise, findet auch dann die passende Übersetzung auf Anhieb, wenn der Insignia im Grenzbereich unterwegs ist. Für die mittleren Leistungsstufen der Motoren steht unterdessen eine sechstufige Automatik bereit, die sich Opel mit 2000 Euro bezahlen lässt.
Vortrefflich eingerichtet
Eingerichtet ist das Opel-Spitzenmodell vortrefflich. Das Raumangebot ist auf allen Plätzen fürstlich, das gilt trotz der sich deutlich senkenden Dachlinie auch für den Fond. Das Cockpit orientiert sich klar zum Fahrer hin, der hat alles im Blick und im Griff, kann den Wagen intuitiv bedienen. Die Instrumente werden quasianalog auf einem Monitor dargestellt, als Option gibt es zusätzlich ein Headup-Display für noch leichter ablesbare Informationen. Die verarbeiteten Materialien wirken hochwertig, fassen sich angenehm an und sind sorgfältig aufeinander abgestimmt.
Persönliche Farbgebung
Eine Premiere feiert in diesem Programm eine Ausstattung, die bislang, wenn überhaupt, nur in hohen Premium-Klassen anzutreffen war. Der Kunde kann seinen Insignia nach seinem persönlichen Farbwunsch lackieren lassen. Welche Farbe auch immer, er erfasst sie am Computer und integriert sie in die Fahrzeug-Konfiguration. In Handarbeit wie in einer Manufaktur mischen die Opel-Lackierer den gewünschten Farbton nach der Vorgabe und lackieren den Wagen manuell. Ganz billig wird das allerdings nicht. Ein Alleinstellungsmerkmal schaffen sich die Rüsselsheimer mit diesem Angebot jedoch allemal.
Demokratisierung
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