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Neun Jahre nach der Einführung des Opel Insignia folgt in diesem Jahr die zweite Generation, welche auch Insignia B genannt wird. Wir haben uns das Fahrzeug genauer angeschaut und beginnen mit der Limosuine, dem nun so genannten Opel Insignia Grand Sport. Von Thomas Blachetzki & Michel Weigel
Im vergangenen Kalenderjahr hat Opel circa 20.000 Fahrzeuge des Insignia in Deutschland an den Mann bringen können. Auch zuvor lagen die Verkaufszahlen jeweils rund um diese Marke. Doch mit der neuen Generation, dem Insignia B, möchte Opel wieder an die Wert von 2009 (36.000 Fahrzeuge), 2010 (28.000 Stück) und 2011 (26.700 Stück) anschließen. Dabei wird der Insignia in den Varianten Grand Sport (ab 25.940 Euro) und Sports Tourer (Kombi, ab. 26.940 Euro) angeboten.
Dazu kann man zwischen folgenden Ausstattungsvarianten wählen:
– Selection
– Edition
– Dynamic
– Innovation
Selection ist dabei ist die Einstiegsvariante und Innovation die teuerste Ausstattungsvariante. Für den Edition und Innovation gibt es noch eine Business-Variante, welche auf die genannten Ausstattungslinien aufbaut und sich primär an Firmenkunden richtet.
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Der Innenraum ist wohnlich gestaltet. Lediglich das Einsteigen in die zweite Reihe verpasst, der coupehaften Form geschuldet, unachtsamen Fahrgästen schnell eine Kopfnuss. Hier musste die Größe des Türausschnittes zwangsläufig der Karosserieform untergeordnet werden. Wer es weiß, zieht vorher den Kopf ein und freut sich über die riesige Beinfreiheit, die es in Reihe 2 gibt, auch wenn der Fahrer größerer Statue ist. Lediglich das Dach könnte besonders großen Personen im Fond nahe kommen.
Auffällig ist eine Vielzahl von geschwungenen Linien im Cockpit. Die Verarbeitungsqualität ist mehr als solide und lässt einen Hauch von Premium übrig. Außerdem wurde der mittlere Bildschirm ausgezeichnet integriert. Vorbei die Zeiten, als Opel das Armaturenbrett mit einer Batterie Schaltern und Knöpfen wie aus einem Airbus pflasterte. Alles wirkt durchdacht und aufgeräumt und lässt sich intuitiv bedienen. Erstmals kommt auch ein in die Scheibe projiziertes Headup-Display zum Einsatz, indem man sich u.a. Navigationsbefehle oder die Geschwindigkeit einblenden lassen kann. Mittels 3 simpler Tasten links vom Lenkrad lässt es sich einfach bedienen und konfigurieren. Allerdings wirkt das Gehäuse auf dem Armaturenbrett ein wenig klotzig und nicht sehr schön integriert.
Positiv im neuen Insignia ist auch, dass alle Ausstattungsversionen serienmäßig mit Stoffsitzen kommen, oder wie im Fall des Dynamic und Innovation, aus einer Mischung von Stoff und Kunstleder. Zwar gibt es optional noch Echtleder, aber davon können wir nur abraten. Des Weiteren verfügen die beiden niedrigsten Ausstattungsvarianten, Selection und Edition, über ein 7 Zoll Touchscreen. Mit dem Edition gibt es serienmäßig Apple CarPlay und Android Auto. Der Dynamic und Innovation erhalten jeweils ein 8 Zoll Infotainmentsystem inkl. einem Navi und Sprachsteuerung.
In jedem Insignia enthalten ist das famose OnStar-System – ein persönlicher Online- und Service-Assistent. Per Knopfdruck wird eine Verbindung in ein Call-Center aufgebaut, wo man sich im Falle einer Panne oder eines Unfalles Hilfe holen, oder sich z.B. Navigationsziele ins Auto schicken lassen kann. Neuerdings gehen auch Hotelbuchungen und Parkplatzreservierungen. Das alles vollkommen problemlos, wie wir im Video getestet haben.
Ebenso erhalten die beiden höchsten Ausstattungen eine Ambientebeleuchtung. In allen Ausstattungsvarianten gibt es serienmäßig einen WLAN-Hotspot, ausgenommen der Selection. Hier steht dieser wenigstens optional zur Verfügung.
Anders schaut es bei den folgenden Sicherheitssystemen aus, welche leider erst ab dem Edition erhältlich sind und meist nur in Verbindung mit weiteren Paketen:
– Park-Assistent
– Spurwechselassistent
– Toter-Winkel-Warner (funktioniert bis max. 140 km/h)
– Adaptive Cruise Control
– Fernlicht-Assistent (Serie im Innovation)
– Rückfahrkamera
– 360-Grad-Rundumsicht-Kamera
Zur serienmäßigen Sicherheitsausstattung zählt u. a. eine Frontkamera, die einen Frontkollisionswarner mit Fußgängerwarnung, einen einfachen Spurhalteassistenten und einen Tempomat ohne Abstandregelung beinhaltet.
Darüber hinaus kann man optional für den Dynamic und Innovation Wireless Charging bestellen, gleiches gilt für ein beheizbares Lenkrad.
Der Business-Edition erhält abweichend von der Serienausstattung des Edition das Infotainmentsystem mit 8 Zoll inkl. dem Navi 900 und Sprachsteuerung. Ebenfalls zählen Einparkhilfen, Wireless Charging und Sitzheizung dazu.
Ähnlich schaut es beim Business-Innovation aus, welcher dazu das LED Matrix Licht, ein Head-Up-Display, das beheizbares Lenkrad und leider Echtledersitze erhält, was uns dazu veranlasst, diese Version nicht weiter zu empfehlen. Schade, dass Opel hier keine Alternativen anbietet.
Mit Blick auf das Gepäckvolumen fasst der Grand Sport 490 Liter und mit umgeklappter Rückbank 1.450 Liter. Der Sports Tourer fasst aufgrund seiner Bauform 560 Liter, welche auf max. 1.665 Liter erhöht werden kann.
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Fazit: Auch wenn Opel beim neuen Insignia Grand Sport mit einer Länge von rund 4,90 m beim 5er BMW und der E-Klasse von Mercedes anklopft, verbietet sich fast ein Vergleich. Im absoluten Top-Segment ist Opel (noch) nicht angekommen. Wer aber den Verkaufspreis in seine Kaufabsichten einfließen lässt, bekommt bei Opel ein rundum gelungenes Paket. Viele Features aus der Oberklasse, ein tolles Fahrwerk, moderne Motoren und viel Platz zu einem mehr als fairen Preis. Dass Opel den Insignia vorher bei den WeightWatchers vorbeigeschickt hat, kommt der Fahrdynamik zugute. Und da die Monza-Studie von der IAA 2013 optischer Pate war, sieht der neue Insignia auch noch bildhübsch aus. Kaum zu glauben, dass GM an Opel kein Interesse mehr zeigt.
Lesenswert! Nachzulesen unter: http://www.autogefuehl.de/2017…and-sport-im-fahrbericht/