Knirschen und Rasseln neben Antriebswelle vorne an der Getriebeseite

  • Hallo zusammen,

    seit einiger Zeit fiel mir in Linkskurven ein leicht, kaum wahrnehmbares Mahlen auf, das von vorne rechts kam. In Rechtskurven und bei Geradeausfahrt war Ruhe. Ich dachte zunächst an die üblichen Verdächtigen, wenn es an der Vorderachse mal knirscht oder mahlt: Antriebswelle, Radlager, Bremsbeläge, Ankerbleche, Hitzeblech, irgendeine Verkleidung vom Radkasten irgendein Kabel oder ein Halter, ABS Sensor, ein verklemmter Fremdkörper, der irgendwo auf der Straße lag.

    Nachdem dieses Geräusch nun lauter wurde, stellte ich den Insi auf die Bühne. Die zuvor genannten üblichen Verdächtigen fielen jetzt aus, denn beim Drehen der Räder konnte ich das Geräusch am Getriebegehäuse, dort wo die rechte Antriebswelle reingeht, ausmachen. Es knirscht und manchmal klackert es auch ein wenig. Die Antriebswelle hat ganz wenig Spiel, für mich erscheint dies so OK. Es knirscht beim vorwärts- und rückwärtsdrehen.

    Sitz dort, wo die Antriebswelle getriebeseitig reingeht, das Differential? Wenn ja, kann man das reparieren / austauschen oder ist das so verbaut, dass es eine Einheit mit dem 8 Gang Automatikgetriebe bildet?

    Hatte schon mal einer von Euch dieses Problem? Wie wurde es gelöst, wie hoch waren die Kosten?


    Wünsche ein schönes Osterwochenende (meins hat sich nun mit diesem Problem erledigt :( )

    Grüße

    Scotty


    Insi Sports Tourer 09/2017; 2,0 CDTI 170PS; 8 Gang Automatik, aktuell 175000 KM gelaufen

  • Das Diff ist im Getriebe integriert, da könnte es echt teuer werden.

    Ohne die Antriebswelle auszubauen und auf Schäden zu untersuchen wirst du da zunächst nicht viel weiterkommen. Eher würde ich jedoch diese auf Verdacht ersetzen, denn wenn das Gelenk schon Spiel aufweist, dann ist die Chance groß dass es auch nur an ihr liegt.


    Sollte bei der Laufleistung allerdings noch nie eine Getriebespülung durchgeführt worden sein bzw. ein (bestenfalls mehrmaliger) Getriebeölwechsel, dann ist je nach Fahrweise ein sterbendes Getriebeausgangslager nicht gänzlich ausgeschlossen.

    Ihr habt nicht zufällig im Zuge der Sichtung den Getriebeölstand kontrolliert?


    Ob es an der Welle liegt oder am Ausgangslager sollte allerdings ein einigermaßen erfahrener Mech schon erfühlen können. Kommt es zu Vibrationen und/oder Geräuschen, ist das Spiel an der jeweiligen Stelle meist schon so groß, dass man die Ursache lokalisieren kann.

  • Dann will ich mal für dich hoffen dass dabei nichts schiefgelaufen ist, wie z.B. eine Rückspülung oder festgesetzter Dreck der sich gelöst hat oder schlicht zu niedriger Ölstand. Schaltet denn das Getriebe fehlerfrei oder gab es nach der Spülung negative Veränderungen?


    Das Öl sollte warm sein und es muss bei laufendem Motor die kleine, innere Schraube der großen Ölablassschraube entfernt werden. Verschließen sobald dort kein Öl mehr austritt. Im Inneren befindet sich ein Überlaufrohr, einen Peilstab wie beim Motor gibt es nicht.

  • Auch kein verzögertes Anfahren im kalten Zustand? Dann besteht zumindest die Hoffnung (wenn auch nicht Gewissheit), dass es nicht am Öl(stand) lag.


    Ohne Glaskugel und sämtliche Gewähr: Ich würde einfach und pauschal die Antriebswelle tauschen (lassen), das ist in diesem Fall die wohl erste und günstigste Option. Sollte der Worst Case eintreten und es am Getriebe liegen, dann erneuert ein ordentlicher Mech die Welle ohnehin der Sicherheit halber, also hast du außer etwas extra Montagekosten nicht viel verloren.

  • Nein, er rollt vernünftig ab, wenn ich von der Bremse gehen und nimmt das Gas verzugslos an. Manchmal "ziert" er sich einen kurzen Moment, wenn er kalt ist, bei langsamer Fahrt (Zone 30) in den 3. zu schalten, das war aber schon immer so. Zudem geht es dort gaaanz leicht bergauf, vielleicht ist es deswegen.

  • Etwas zäher läuft er im kalten Zustand immer, je nach Temperatur, schaltet auch etwas verzögert hoch, das ist völlig normal. Nur wenn er beim Gangeinlegen deutlich Zeit braucht und/oder gar ruckt, ist das ein Indiz für zu geringen Ölstand, weil die Pumpe nich rasch genug ausreichend viel Öl fördern kann.

    Passt der Ölstand nicht, werden die Lager zu wenig geschmiert, was sie vorzeitig verschleißen lässt. Von CVTs bei Nissan ist mir bekannt dass einige Lager kapital ausfielen, von den 8G-Automaten bei Opels allerdings (bisher) nicht. Ich kenne nur einen Fall aus eigener persönlicher Erfahrung, das war allerdings kein Mahlen mehr sondern unwuchtiges Poltern bei Lastwechseln schon während Geradeausfahrt. Das Spiel an den Getriebeausgangslagern war deutlich sicht- und fühlbar, die Simmerringe indes kurioserweise aber noch dicht.