Hallo zusammen,
dieser Tage wurde mir das bei einem Onlineanbieter mit Sitz in Brooklyn, NY (nicht das Lächeln von A-Z, nicht die Bucht und auch nicht der komplett fragwürdige Chinamann) erhältliche "Komfort-Set" für meinen Insignia-B geliefert.
Die Lieferung im harmlos erscheinenden Luftpolsterumschlag samt vor Witterung schützendem Folienbeutel erfolgte erstaunlich schnell, d.h. innerhalb weniger Tage, dafür dass der Artikel wohl aus der Türkei kommt. Dienstleister war übrigens FedEx, die hatte ich noch nie an der Tür!
Erste Feststellung: Wow, was für ein kleinteiliges Puzzle! Ok, dass es je Ablage nicht aus nur einem oder zwei Elementen besteht, kann man bei aufmerksamen Betrachten der Produktbeschreibung entnehmen. Das es so klein gestückelt ist, hab ich entweder schlicht übersehen oder verdrängt. Je Türablage vorne sind es 6 Teilstücke, hinten 3 oder 4 Zuschnitte und für die beiden Ablagefächer der Mittelkonsole je 4 bzw. 5 Segmente.
Gut gemacht: Ein QR-Code auf dem "Beipackzettel" führt zu einem YouTube-Video mit fahrzeugspezifischen Montageerklärungen - teilweise etwas zu stark verkürzt. Beigefügte Beschreibung und Markierungen sind spärlich auf türkisch und englisch.
Problem: Manche Zuschnitte waren nicht mit den Aufklebern markiert, wohin sie gehören, da muss man den Schnittplan sorgfältig studieren. Ein paar Teile waren sogar falsch, also seitenverkehrt markiert, sodass das Puzzle erst nicht passen wollte. Dafür gab es ein paar weitere Teile (leider nur die eigentlich unwichtigsten Füll-Schnipsel) doppelt.
Die Montage ist tatsächlich objektiv möglich, aber nur für jemanden, der sehr ruhige Finger und ein belastbares bzw. tiefenentspanntes Gemüt hat empfehlenswert. Speziell die "Mittelbahnen" und unteren Einleger der vorderen Türverkleidungen erfordern ein sehr kleinteiliges und ruhiges Vorgehen, wenn die Klebeflächen (grundsätzlich guter Klebefilm) sich nicht berühren sollen und man entnervt aufgeben möchte.
Grundsätzlich gilt: Schutzfolie unbedingt immer nur ein kleines Stück abziehen! Filzstücke unbedingt vorher am Bauteil ausrichten: wo stößt welche Kante an? Dann erst ein kleines Stück Folie lösen und ankleben. Hier hilft das Video sehr weiter.
Materialqualität: Die Produktbilder haben bei mir zuerst eine höhere Erwartung zur Oberflächengüte erzeugt, jedenfalls in Bezug auf den Preis von derzeit 77 EUR, beim späteren Vergleich merkt man, dass die Bilder aber doch stimmen, auch wenn's zumindest vom Materialeinsatz und Herkunftsland eindeutig überteuert ist.
Die Zuschnitte passen tatsächlich in der Theorie (beinahe) perfekt zusammen. Da man aber immer mal hier und da einen Millimeter schief klebt, nicht immer zu 100% so anlegt, die der "Schneider" es sich gedacht hat, treffen am Ende nicht alle Kanten sauber aufeinander: Mal fehlt hier ein Millimeter, mal überlappt es da einen halben. Bei den beiden Fächern der Mittelkonsole funktioniert es aufgrund der geraden, leicht erreichbaren Flächen noch am besten.
Mit dem Endergebnis bin ich letztlich dennoch zufrieden: Jetzt haben die Türablagen sowie die beiden Ablagen im Mitteltunnel endlich genau die Auskleidung und Oberflächenanmutung, die sie mit viel weniger Aufwand eigentlich bereits ab Werk hätten haben sollen. Denn der Kunststoff ist so kratzempfindlich, dass eine Standard-Glaspfandflasche "Deutscher Mineralbrunnen" in der Türablage kaum mitgenommen werden kann, ohne dort sichtbare Spuren zu hinterlassen (klappernde Münzen mal ganz außen vorgelassen).
Sollte jemand wissen, ob man die Türablagefächer bei abgebauter Türverkleidung zerlegen kann, dann würde ich diesen Zusatzaufwand für ein beinahe perfektes Ergebnis wahrscheinlich empfehlen.
Ach ja: Der Klebesatz für das Fach mit der Ladeschale war sogar doppelt vorhanden - 1x im gleichen schwarzen Klebefilz wie alle anderen Teile und noch 1x zusätzlich in einer deutlich dünneren Ausführung, eher wie eine Gummierung.
Ich habe die Filzvariante gewählt, musste aber feststellen, dass jetzt der Einlegeboden, den manche vielleicht auch als Zubehör gekauft haben, jetzt etwas "press" sitzt. Ich denke, der Filz gibt am oberen Rand noch etwas nach. Vielleicht ist der dünnere Satz für diese Fälle gedacht - eine Erklärung lag jedenfalls nicht bei.
Die übrigen Schnittreste lassen sich wahrscheinlich an anderen Stellen noch verwenden: "Entklapperung" des Tachoeinsatzes, seitliche Auspolsterung des Brillenfachs, etc.
Oder man nutzt sie, um möglicherweise irgendwann entstehende "Scheuerstellen" später auszubessern zu können (z.B. falls die Mag-Lite immer an der gleichen Stelle aufliegt).
Und zuletzt noch - Nein: Einsätze für den Becherhalter oder die Transmitteraussparung des Keyless-Schlüssels vor dem Schalthebel sind im Set nicht dabei.
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