Hinterachsgetriebe/ Differential überholen

  • Bei dem Kurs würde ich glatt mal nach einem Gebrauchtteil fahnden und nebenher das www. nach Firmen durchforsten die Zahnräder nach Kundenwunsch für Sportwagen anfertigen (z.B. Renne, Rallycross, etc.).

    Kann nämlich sein, dass du dort eine Einzelanfertigung der defekten Teile günstiger bekommst als ein überholtes Teil beim hiesigen Instandsetzer kostet, zudem qualitativ höherwertiger als Originalzulieferteile.

  • Ein gebrauchtes Differential liegt bei ca 2.000-3.000€ mit 12 Monaten Garantie. Wohlgemerkt passend zu meinem Kfz. Das Problem bei der Sonderanfertigung ist eher, dass Opel keine Zeichnungen etc. für die Zahnräder rausgibt, was mir die Fertigung auf Kundenwunsch nahezu unmöglich macht. Hätte ich Zeichnungen oder Spezifikationen als Anhaltspunkte, wäre das ganze schon etwas weniger quälend für mich.

  • Altes raus, zerlegen, sichten und defekte Teile der Firma zukommen lassen. Wer so etwas produzieren kann, der kann es im Regelfall auch vermessen, bzw. weiß zumindest eine Adresse die das drauf hat.


    Ich würde jedoch zuvor doch mal noch einen Kulanzantrag bei Opel stellen, denn das Problem Haldex/Diff gab's bei den 4x4 vor über zehn Jahren schon, wobei im Zuge von Garantie und Kulanz mehrfach ein Großteil der Kosten von Opel übernommen wurden, hin bis zu 90%. Gut, jetzt schwingt Stellantis das Zepter, aber fragen kostet nichts außer ein wenig Zeit. Seinerzeit war augenscheinlich die Gehäuseentlüftung das Hauptproblem.

  • Hast recht. Außer ,,Abgelehnt!" kann da nicht viel kommen ^^


    Bezüglich der Vermessung: das Unternehmen braucht ja einen Anhaltspunkt, was den Soll-Zustand betrifft. Schätzen oder Denken kann man sich das sicherlich, aber wenn die eine Garantie auf das Teil geben, müssen die ja schon nach einer Vorgabe arbeiten, bzw. eine Vorgabe erreichen. Oder täusche ich mich da so sehr in meinem Denken?

  • Verzahnungsformen gibt es gar nicht so viele unterschiedliche, ein geschultes Auge erkennt es teils schon beim bloßen Hinsehen. Tragpunkt, Zahnflankenspiel, etc. ergeben sich nicht selten aus Tabellen oder den Gehäuseabmaßen, also würde ich mir darob keinen allzu großen Kopf machen. Du musst nur eine Klitsche mit Fachkompetenz finden deren Arbeit einigermaßen bezahlbar ist.


    Seinerzeit baute Opel mehr oder weniger den gleichen Mist erneut ein, nicht selten waren die Teile nach weiteren 10...20 kkm wieder Fratze, von daher macht ein neues Originalteil gar nicht sooo viel Sinn, denn wer weiß schon ob es nicht noch immer so ist. Jene die es revidieren müssen um die Schwachstelle(n) wissen, so es sie gibt, sonst gäben sie keine 12...24 Monate Garantie auf ihre Arbeit. Profis brauchen keine Zeichnung von Opel, die bauen teils schon länger funktionierende Getriebe als Opel es mit seinem Kostendruck auf die Zulieferfirmen es je könnte. 😂


    Eine Möglichkeit: mieses Gussmaterial am Tellerrad und/oder unzureichende Härte dessen. Ersatz durch ein Identteil hoher Güte beseitigt das Problem dauerhaft.


    Als Fallstricke sehe ich persönlich mehr die Lager und Wellendichtringe als denn die Zahnräder, denn da verbauen viele Hersteller gerne eigens für sie produzierte Größen um den ambitionierten Hobbyschraubern und Fachfirmen in die Suppe zu spucken.

  • 7000€ wurde mir auch schon mal zugerufen fürs Differential.

    Kulanz und Opel gehen scheinbar nicht mehr zusammen. Bei meiner Anfrage Ende letzten Jahres wurde direkt alles abgelehnt weil das Auto in einer freien Werkstatt stand.

    Von daher werden sich meine und Opels Wege definitiv trennen.

    Insignia GSI Exclusive, 154 kW CDTI (B20DTR), Bj. 2019, schwarz, high gloss black, Eibach 25/25, ST-Suspension 25/30

  • 7000€ wären in meinem Fall Crème de la Crème. Aber das Thema mit der Kulanz ist so ein Ding für sich. Aber das Thema Kundenzufriedenheit wird bei den meisten Herstellern nicht mehr groß geschrieben... LEIDER!!! Ich werde allerdings mein Glück diesmal auch probieren, aber die anstehenden Inspektionen definitiv nicht mehr bei Opel machen. Vor allem nicht, wenn Kulanzanträge offensichtlich von vorne rein abgeblockt werden sollen.

  • Für 4000€ bekommt man einen gebrauchten Austauschmotor, hier passt doch das Verhältnis nicht mehr annähernd. 6000...7000€ für ein Diff, das ist ein Viertel bis ein Drittel des Zeitwerts, da muss man sich doch an den Kopf packen.


    Ähnliche Haldex Diffs wurden wohl auch in Volvo und Saab verbaut, dort gab es scheinbar weniger Probleme damit. Liegt es nur an den Stückzahlen dieser Hersteller? Ich weiß es nicht. Mein Bauch sagt mir jedoch, dass es bei diesen Preisen eine Goldgrube für Instandsetzer sein müsste, daher frage ich mich: Wo sitzen sie? Polen, allgemein Ostblock?

  • Darf ich mal raten: Du hast keinen Handgerührten sondern einen Automatikwagen. Das Automatiköl wurde noch nie oder höchstens ein mal gewechselt und der Wagen wurde selten auf Langstrecke bewegt. Meist parkt er draußen, eher selten bis gar nie in einer geschlossenen Garage.


    Falls das kaum bis gar nicht zutrifft, bist du zumindest regelmäßig scharf am Gas.


    Wie ich zu der Annahme komme hat mehrere Gründe, nämlich konstruktive:

    - Die Wellenlager im Diff sind vermutlich zu klein.

    - Das Diff hat falsch angebrachte Aufnahmen, welches Schwingungen der Kardanwelle nicht gänzlich eliminieren können, sondern teils sogar noch verstärken.

    - Kardanwelle ist dreiteilig und die Zwischenlager viel zu klein.

    - Das Automatikgetriebe neigt umso mehr zu Vibrationen und Schlägen in den ersten 3 Gängen je kälter die Umgebung bzw. der Motor und je älter das Öl im Getriebe ist.


    Daher behaupte ich ins Blaue hinein:

    Das Kegelrad haut mit jedem unsanften Gaswechsel auf des Tellerrad ein und schabt dort Späne ab, weil Opel es nicht schaffte den Antriebsstrang nach hinten schlag- und vibrationsfrei zu konstruieren. Zudem ist das Diff für solche Lasten nicht ausgelegt, sprich die Lager zu schwach und anfällig.

    Das Leid eines quer eingebauten Motors, bei dem es baulich nicht möglich ist eine schnurgerade zweiteilige Kardanwelle zu verbauen... Hauptursache ist jedoch das Rucken des kalten Automatikgetriebes.

  • Mich würde mal interessieren wieso du das Öl hast wechseln lassen. War irgendwas auffällig? Wenn nicht dann würde ich es persönlich bei ner Neubefüllung lassen. Im Differenzial wirst du bereits nach 5000 KM Späne finde. Wer sich einen Neuwagen holt sollte bereits nach ca 10`000KM zum ersten mal alle Flüssigenkeiten wechseln lassen.