Erfahrungen mit "billigen" NOX Sensoren

  • Auch wenn das nicht das Problem löst:
    Gerade im Bereich der NOx-Sensoren gibt es wirklich Unterschiede in der Qualität

    Ich komme aus dem Bereich LKW-Verschleißteile und natürlich ist das auch bei uns ein großes Thema.

    Ich werde hier natürlich keinen bestimmten Hersteller "schlechtmachen", obwohl ich das könnte. Warum? Ich bin der Reklamations-Sachbearbeiter bei uns im Haus und habe deswegen so einige Erfahrung mit den Marken.

    Ich kann nur sagen: HELLA und DINEX sind bei uns die am wenigsten auffälligen. Klar, die gibt es im PKW-Bereich nicht so verbreitet, aber man merkt schon den Unterschied.

    HELLA zum Beispiel überzieht ihre NOx-Sensoren nach der kompletten Fertigung nochmal mit einem feinen Film, der mit bloßem Auge nur schwer sichtbar ist.

    Hält man einen Sensor eines anderen Herstellers daneben, sieht man es. Somit sind die HELLA-Teile extra versiegelt, was die anderen eben nicht haben. Ob DAS nun der Grund dafür ist, dass sie qualitativ mit auf den ersten Plätzen sind, keine Ahnung.

    Aber gerade bei NOx-Sensoren sollte - auch im freien Handel - das Günstige eher die zweite Wahl sein.


    Mit Metzger-Produkten haben wir auch nicht wirklich viel gute Erfahrung... verkaufen wir zwar nicht in Massen, da PKW-Teile, aber hin und wieder geht doch mal ein Teil durch.

    Gruß aus dem Ruhrgebiet - Marc
    Insignia Sports Tourer 1.5, Automatik, EZ 6/2018, Rufname "Oswald"

  • Man kann es durchaus mit Billigheimern probieren, die Sachlage ist ähnlich vergleichbar mit Zubehör-DPF. Oft machen sie sofort oder binnen kürzester Zeit wieder Ärger, nicht selten jedoch weil das Problem eigentlich wo ganz anders liegt.


    Herstellerübergreifend sind die heutigen, modernen Diesel ob der hohen AGR-Raten zu Rußschleudern mutiert, die versuchen möglichst viel davon intern zu Asche zu verbrennen anstatt den Feinstaub in die Umwelt zu emittieren. Passen ein oder mehrere Parameter nicht mehr, entsteht zu viel Ruß ob unvollständiger Verbrennung und die ganze Sache wird zur Neverending Story.


    Nicht die Sensoren oder der DPF sind meist die Ursache, sondern verkokte AGRs, Ansaugwege oder Injektoren. Nicht selten auch zugesetzte AdBlue-Ventile. Also niemals nur Symptome behandeln, sondern immer nach dem eigentlichen Fehler fahnden und ihn abstellen.

    Einen Sensor zu reinigen oder zu ersetzen ist nur der erste Schritt, damit man überhaupt wieder mobil ist bzw. bleibt. Zwingender zweiter Schritt ist jedoch zu eroieren warum es zum Problem kam.


    Klassische Indizen für eine unvollständige Verbrennung sind unrunder Motorlauf im Vorfeld (Ruckeln), ruckartiges Schalten der Automatik, überhöhte Korrekturwerte der Injektoren, erhöhter AdBlue- und Kraftstoff-Verbrauch, lauteres Nageln und/oder übermäßiges Schütteln des Motors im Stand.


    Sofern das Steuergerät noch intakt ist, ist es sinnvoller eine qualitativ hochwertige Sonde zu kaufen und sie ordentlich ans alte zu montieren, also sauber vercrimpen, verlöten und mit Schrumpfschlauch zu ummanteln. Parallel dazu jedoch überprüfen ob sie wirklich die alleinige Schadstelle ist oder nicht aufgrund anderer Fehler starb. Wenn reinigen zwar hilft, aber nur von temporärer Dauer, dann könnt ihr euch relativ sicher sein, dass das eigentliche Problem weiter oben sitzt.