Start Stopp unerklärliche lösung?

  • Da ich mir jetzt hier keine weiter Mühe geben werde (Danke an ackerpower fürs zusammenfassen), habe ich aber noch Fragen:


    Was wäre denn die Servicestellung der Motorhaube? Ich kenne seit jeher nur folgende Zustände: Zu, entriegelt, offen. Wie sieht die Servicestellung aus? Hast du eine Datenquelle, die dies bestätigt?

    (By the Way: Ich kenne ne Servicestellung bei Motorhauben. Und zwar bei sehr vielen Mercedes, da kann man die Haube entriegeln und nahezu um 90° öffnen. Ist aber nicht das, was du vermutlich meinst)


    Und woher weißt du, dass die Schutzeigenschaft erhalten bliebe, würde sich die Haube nur im Fanghaken befinden? Ist der gleich stabil wie das Schloss? Ist die berechnete Schutzfunktion des Fußgängerschutzes auch bei entriegelter Haube gegeben? Auch hier: Aus welcher Quelle hast du das?

    GS MY 18.5; 07/18; 2.0 CDTI 170Ps; 6 Gang; Teilleder, Intelli 900; ACC; Parkpilot; LED Matrix; Spurhalte; Sitzheizung; AHK; HUD


    Der Spaßfaktor: Yamaha FZ1 RN16

  • datom84


    Schau mal auf diese etwas komplexere Seite 8265 da sieht man die Verbindung zum Data Lines System. Was da alles verknüpft wird ........???

    Opel farn is wie wenne fliegen tus
    Opel Insignia B Grand 260 PS, 9/2017 MY18, Quarzgrau, Leder, SD, 4x4, 8AT Navi 900, SD, Leder, ACC, Innovation, HUD, Matrix, Brembos

  • Servicesstellung ist jene die das Zwischenkabel per Widerstand simuliert, wobei in dem Fall die SSA deaktiviert ist und bleibt, was ja auch Sinn und Zweck des Unterfangens ist, eben die SSA dauerhaft auszuschalten.


    Das ist auch keine schnöde 0/1-Schaltung wie ein Lichtschalter im Haus, bei der es nur Licht an oder Licht aus gibt, sondern eine Bus-Geschichte bei der 2 Stellungen gleichzeitig möglich sind, sprich eine UND/ODER-Schaltung mit mehreren Schaltmöglichkeiten gleichzeitig, in dem Fall Haube geschlossen ODER geöffnet in Kombi MIT ODER OHNE Servicestellung, je nachdem ob das Kabel dazwischen angeklemmt ist oder nicht.

    Die Elektronik "weiß" somit, dass a) die Haube geschlossen bzw. geöffnet ist und gleichzeitig b) ob die SSA aktiviert oder deaktiviert sein soll, nämlich anhand jeweils zweier unterschiedlicher Widerstände welche simultan zueinander übermittelt und verarbeitet werden.


    Diese Servicestellung, welche per Tester ebenso aktiviert werden kann wie per Zwischenkabel "simuliert", ist aktiv egal ob die Motorhaube geöffnet oder geschlossen ist.


    Würde das Kabel nur eine offene Haube simulieren, würde die entsprechende Meldung dauerhaft im KI erscheinen. Tut sie nicht, muss sie auch nicht, sie ist ja im Normalfall zu. Somit hat sich der Verdacht um einen deaktivierten Fußgängerschutz von Haus aus erledigt, denn die Elektronik hat bei Meldung "Haube zu" keine Veranlassung zum Zweifel, respektive wird auslösen wenn es zum Aufprall kommt.


    Abgesehen davon würde und wird sie auch auslösen wenn du mit 40 km/h in eine Hofsäule, auf einen Poller oder in ein Reh krachst, denn sie wird sich in dem Fall niemals auf ein zuvoriges Signal der Fußgängererkennung stützen, so dern pauschal und stumpf auslösen wenn die gegebenen Parameter passen.

    Und nein, ich werde das jetzt nicht bei geöffneter Haube ausprobieren, aber es ist ziemlich wahrscheinlich dass das System auch dann auslöst, schlicht weil bei einem Unfall der Schalter beschädigt werden könnte, dadurch keine plausiblen Daten mehr verarbeitet werden können, der potenzielle Nutzen im Zweifelsfall aber immer größer als der zu erwartenden Schaden sein wird, daher generell bei der Programmierung ab Werk die aktive Motorhaube ausgelöst wird. Genau wie stets bei einem Frontaufprall ab einer gewissen Geschwindigkeit Fahrerairbag und dessen Gurtstraffer ausgelöst werden, weil dort immer Jemand sitzt, unabhängig davon ob der Sitzbelegungsschalter etwas anderes erzählt oder nicht. Manch Dinge sind so unabänderlich wie logisch, man braucht sie durch keine 2. Instanz mehr hinterfragen lassen.

  • Nun muss mir nur noch irgendjemand erklären, was bitte die "Servicestellung" überhaupt ist! Was ist da physisch Fakt?


    Eine Haube kann entweder eingerastet, d.h. geschlossen oder aber entriegelt sein und in verschiedenen Winkeln offen stehen, zwischen lose aufgelegt bis maximaler Öffnungswinkel.


    Also was ist die Servicestellung?


    Das Vermuten, dass der Schalter zwar multiple Zustände differenzieren kann, aber keiner davon einen Einfluss auf die Fußgängerschutzfunktion haben könne, wirkt gut argumentiert, aber nicht mit letzter Sicherheit belegt.


    Ich höre nur ein "kann nicht anders sein, weil's nicht anders sein kann" heraus.


    Und die Kombination offen ODER zu, bei zugleich MIT oder OHNE Servicestellung ergibt für mich ebenso viel Sinn wie schwanger oder nicht, ZUGLEICH wahlweise mit oder ohne Baby.


    Ich will es wirklich gerne verstehen!

    Viele Grüße,

    ackerpower :)


    Opel Insignia B Grand Sport - GS Line Plus - 2.0 Diesel 128 kW (F20DVH/LSQ), 6-MT, 2WD - Nautic Blau - Mj. 2021

  • Danke für diese ausfürliche Antwort, aber leider sagt diese nichts aus. Außer, dass du weiter nur einen Zustand beschreibst, den es physisch nicht gibt.

    Ich möchte bitte eine Anleitung, technische Beschreibung oder ähnliches sehen.


    Ich persönlich sehe das so: Der Schalter im Haubenschloss hat laut den Unterlagen von datom84 zwei Schaltstellungen. Haube verriegelt, Haube nicht verriegelt. Je nachdem welcher Zustand gerade erfüllt ist, ändert sich der Widerstandswert jeweils für das eine oder das andere Steuergerät. Aus diesen beiden Daten wissen die entsprechenden Steuergeräte, welche Zustand gerade anliegt. Nämlich "zu" oder eben "nicht zu". Da gibts keine "halb zu" oder "Irgendwas dazwischen, weil jemand Service macht" Stellung.


    Dann behaupte ich, der Zwischenstecker polt diese Verbindungen so um, dass die Haube zwar immer "nicht zu" meldet und somit das SSA deaktiviert ist, aber keine Meldung erscheint. Wäre mit etwas rechnen und dem Kenntnisstand der genauen Logik dahinter nicht schwer umzusetzen.

    SSA muss in diesem Fall deaktiviert sein, weil theoretisch jemand die Finger z.B. im Riementrieb haben kann und dann das Auto plötzlich entscheidet, den Motor starten zu wollen. Also blöd...


    Weiter behaupte ich, dass wenn der Zustand "nicht zu" hergestellt ist, auch das Fußgängerschutzsystem nicht arbeitet. Nämlich genau deswegen, da eben die Haube "nicht zu" ist. Was im Umkehrschluss wiederum heißt: Die Haube kann nur entriegelt sein, aufliegen, ganz offen, halb offen usw. sein. In diesem Zustand wage ich es sehr zu bezweifeln, dass das pyrotechnische System des Fußgängerschutzes überhaupt auslösen DARF!.

    Da sind wir wieder dabei, wenn der Mechaniker im Motorraum liegt und es irgendwie schafft, die Aufprallsensoren zu betätigen.


    Und jetzt schließe ich folgend ab:


    Solange du mir nichts schriftliches zeigst, wo eben genau deine Behauptungen bestätigt werden, hast du nicht recht.


    Und nochmal: Bau in Dein Auto ein was immer Du willst. Sollte aber der Fall eintreten, dass es zu einem derartigen Unfall kommt, Deine Haube nicht aufspringt und irgendjemand nachweist, dass der durch das nicht aufspringen Deiner Haube schlimmer verletzt wurde als es sonst der Fall gewesen wäre, dann nimm es wie ein Mann!



    Edit: Es sprudelte grade

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  • Also was ist die Servicestellung?

    Da Automatisierung mein Job ist, versuch ich es mal.


    Das die SSA ein automatisierter Prozess ist, ist, denk ich, unbestritten. Um einen Prozess zuverlässig zu automatisieren, ist es notwendig sicherzustellen, das alle benötigten Sensoren zu jeder Zeit definierte Werte liefern. Undefinierte Werte sollte natürlich auch behandelt werden, enden aber zumeist in einer Fehlerroutine, oder werden ignoriert 😇. Definierte Werte für die Motorhaube wären also „auf“ und „zu“. Allerdings muss auch der Reparaturfall betrachtet werden. Ein Fehler bei der SSA kann vom Techniker nicht mit geschlossener Motorhaube geprüft werden, um z.B. den Spannungsabfall bei sich abschaltender Lichtmaschine direkt an der Batterie zu messen. Dafür benötigt es einen weiteren definierten Wert. In der reinen Software-Entwicklung ist das der „Debug-Modus“, in der Autowelt offensichtlich „Servicestellung“.


    Was macht diese Servicestellung genau? Zum einen werden Fehler unterdrückt, die aufgrund der Zustandsänderung entstehen würden. Oder, es ist in den Code so einprogrammiert, das es gar nicht erst in die Fehlerroutine läuft (hängt vom Programmierer ab 😉). Zum anderen werden Werte ausserhalb der „normalen“ Betriebsbedingungen, aber innerhalb einer definierten „Wartungsumgebung“ (Werkstatt) simuliert. Die Servicestellung hilft der Werkstatt (oder dem Schrauber,) also dabei, Fehler zu finden und auch reparieren zu können. Denn in vielen Fällen sind moderne Systeme in Betriebsumgebung so gekapselt, das eine direkte Reparatur nicht möglich ist.

  • Die Umstände sind teils viel banaler.

    Man könnte die Servicestellung auch Wartungs-, Prüf- und Reparaturmodus nennen.

    Ähnlich wie die el. Parkbremse auch per Gedrückthalten des Schalters in Servicestellung gebracht werden kann, verhält es sich mit dem Schalter der SSA, nur dass eben der Mech nicht zwingend den Knopf im Innenraum drücken muss, sondern per Tester eine vordefinierte Schaltstellung per Tester vorgeben kann, womit die Elektronik weiß was zu tun ist.


    Will er z.B. den Motor zum Ölwechsel oder der AU warmlaufen lassen, die LiMa oder einen Sensor prüfen, etc. kann er sich einerseits ganz schnöde des SSA-Schalters bedienen, oder aber dies einfach per Tester vorgeben.