Start Stopp unerklärliche lösung?

  • Jungs, seht es ein, wenn SSA aus, warum auch immer, dann ist der Fußgängerschutz dennoch nicht deaktiviert. Es gibt 3 Widerstände als Zustandssignale, wobei mindestens 1 immer aktiv ist, und im Falle SSA aus oder Servicestellung aktiv, deren 2 gleichzeitig vorherrschen. Fertig, das wars. Kein Grund deswegen ein Sicherheitsfeature elektronisch abzuschalten, denn ein weiterer Parameter fehlt: Fahrzeug in Bewegung! Somit löst der Fußgängerschutz nicht unbeabsichtigt aus, deswegen gibt es keinen einzigen Grund ihn bei stehendem Fahrzeug elektronisch zu deaktivieren.

    Oder sollen wir uns jetzt über den unplausiblen Fall unterhalten dass ein Mech bei geöffneter Haube am Motor herumschraubt während sein Kollege am Steuer sitzt und durch eine Tempo 30 Zone cruist? 😂


    Nochmal: Die Elektronik weiß nicht warum sie etwas abschalten soll oder nicht, sie weiß nur anhand gewisser Eingangssignale dass sie im Falle des Eintretens etwas bestimmtes tun muss. Im konkreten Fall bei einem fixen vordefinierten Widerstand die SSA deaktivieren, wobei egal ist ob dieser von einem Zwischenkabel, dem Tester oder Schalter in der Mittelkonsole bzw. Relaisschaltung an jenem generiert wird.

    Wer Angst hat der Fußgängerschutz der aktiven Motorhaube könnte deaktiviert werden, der darf auch die SSA niemals manuell per Schalter deaktivieren. Gleichsam könnte er auch geradeso Schiss vor Regen haben weil die Scheibenwischerautomatik auf Stufe 1 steht. Das sind groteske Gedankengänge die ihr da hegt, mehr nicht!

    Dunhast es einfach immer noch nicht verstanden, deshalb nochmal für dich:


    Nicht der Schalter im Innenraum schaltet den Fußgängerschutz aus, SONDERN VERMUTLICH DAS KABEL, MIT DEM DU DEN HAUBENSCHALTER MANIPULIERST, Herrgottnochmal

    GS MY 18.5; 07/18; 2.0 CDTI 170Ps; 6 Gang; Teilleder, Intelli 900; ACC; Parkpilot; LED Matrix; Spurhalte; Sitzheizung; AHK; HUD


    Der Spaßfaktor: Yamaha FZ1 RN16

  • OpelInsi Ich habe deine Fachkompetenz hier im Forum, speziell zum Bereich Abgasreinigung bisher sehr geschätzt, wirklich. Aber an dieser Stelle verrennst du dich total und stellst leider wiederholt falsche Zusammenhänge her.


    Wenn ich die bisherigen Aussagen richtig verstehe, soll das komische Kabel also in der Lage sein der Start-Stopp-Automatik zu sagen: Die Motorhaube befindet sich in „Servicestellung“ (was sonst bei spezifischem Bedarf im Werkstattalltag über einen Tester aktiviert würde; d.h. ich schaffe eine Art „Testumgebung“, in der ich einzelne Parameter ohne Auswirkungen auf weitere Funktionsweisen manipulieren kann). Und Servicestellung funktioniert in zwei Richtungen:

    a) „Pass auf mal auf: Die Motorhaube ist zwar physisch offen, aber verhalte dich dennoch bitte so, als sei sie im geschlossenen Zustand.“ (z.B. damit ein Mechaniker unter der geöffneten Haube etwas messen kann, während das S/S-System ganz normal arbeitet, also auch durchaus der stehende Motor plötzlich anspringen könnte)

    oder auch der umgekehrte Fall, also b) „Pass mal auf: Die Motorhaube ist zwar physisch zu, aber wende dennoch die sonstigen Verhaltensparameter an, als sei sie faktisch offen“ (hier also manipulativ gewollt, damit Start-Stopp nicht aktiv wird).


    Da ich das Kabel nicht programmieren kann, mal die doofe Frage: Wenn es bei geschlossener Haube dem S/S-System sagt, es solle dennoch S/S nicht aktivieren, sondern wegen der Motorhaube in Servicestellung inaktiv bleiben, was passiert, wenn sich der Schalterzustand des Motorhaubenkontakts auf offen ändert? Sagt es dann umgekehrt: Servicestellung Motorhaube bei tatsächlich geöffneter Motorhaube bedeutet bitte S/S dennoch aktivieren? Dann warten wir auf den ersten, der unwissend plötzlich seine Finger im Motorraum verloren hat!


    Und nun sage mir, wieso diese Servicestellung nicht genauso dazu führen kann, dass auch der Fußgängerschutz deaktiviert wird. Wenn die Servicestellung aktiv wäre (Motorhaube ist zwar zu, aber das System soll sich so verhalten, als sei sie offen), dann wäre es naheliegend, dass die Motorhaube auch bei Tempo 30 und einem Einschlag in der Frontschürze NICHT auslöst, denn das Fahrzeug befindet sich ja per simulierter Servicestellung ganz offensichtlich nicht in einer realen Fahrsituation, sondern im Servicemodus, z.B. auf einem Rollenprüfstand.


    UND NOCHMALS NEIN: Unsere, trotz aller denkakrobatischer Winkelzüge deinerseits, immer noch ungeklärte Frage führt NIEMALS dazu, dass dein Umkehrschluss, dann müsse der Fußgängerschutz auch beim Drücken des S/S-Tasters deaktiviert werden, richtig wird.

    Viele Grüße,

    ackerpower :)


    Opel Insignia B Grand Sport - GS Line Plus - 2.0 Diesel 128 kW (F20DVH/LSQ), 6-MT, 2WD - Nautic Blau - Mj. 2021

    Einmal editiert, zuletzt von ackerpower ()

  • Dunhast es einfach immer noch nicht verstanden, deshalb nochmal für dich:


    Nicht der Schalter im Innenraum schaltet den Fußgängerschutz aus, SONDERN VERMUTLICH DAS KABEL, MIT DEM DU DEN HAUBENSCHALTER MANIPULIERST, Herrgottnochmal

    Herrgott wie oft denn noch: Das Bus-System registriert keine Schaltung als solches sondern einen Widerstand mit XX Ohm in der gemeinsamen Leitung, in die u.a. auch der SSA-Knopf im Innenraum und der Haubenschalter eingebunden sind. Es ist also total egal wo und wie die SSA deaktiviert wird, dieser fixe Widerstand sagt der Steuerung "SSA deaktivieren".

  • Der Motorhaubenkontakt und der S/S-Taster sind doch nicht in einer Reihenschaltung physisch miteinander verbunden. Beide liefern unabhängig voneinander einfach nur ein Signal in Richtung Steuergerät. Der S/S-Funktion ist tatsächlich egal, welche der UND-Verknüpfungen fehlt, die dazu führt, dass es den Motor nicht abstellt, sondern weiterlaufen lässt.


    Daraus folgt aber nicht, dass andere Funktionen, die das Signal der Motorhaube ebenfalls verwerten, es nicht eigenständig verarbeiten können.


    Anderes, vereinfachtes Beispiel: Eine geöffnete Tür führt im Normalfall zum Einschalten der Innenraumbeleuchtung oder kann die geschärfte Alarmanlage auslösen. Nun kann ich das Einschalten der Innenraumleuchte trotz offener Tür auch per Schalter an der Dachkonsole unterdrücken. Damit würde ich aber NICHT gleichzeitig bewirken, dass die Alarmanlage beim widerrechtlichen Öffnen der Türe still bleibt, sie würde dennoch auslösen. Türkontakt und Schalter der Dachkonsole arbeiten also unabhängig voneinander.

    Ähnlich sind Taster der S/S bzw. Motorhaubenschloss nicht „sklavisch“ aneinander gebunden, sodass eine Zustandsänderung an der einen Stelle nicht zwingend auch eine Zustandsänderung an der anderen Stelle auslöst.


    Somit kann es immer noch sein, dass der künstlich veränderte Zustand der Motorhaube Auswirkungen an anderen Stellen hat, egal was das S/S-System mit dem manipulierten Signal anfängt.

    Das bringt direkt die nächste Frage: Löst die Alarmanlage eigentlich noch aus, wenn eine „Servicestellung“ der Motorhaube simuliert wird? Oder würde sie eine Schaltungsveränderung am Motorhaubenkontakt ignorieren?

    Viele Grüße,

    ackerpower :)


    Opel Insignia B Grand Sport - GS Line Plus - 2.0 Diesel 128 kW (F20DVH/LSQ), 6-MT, 2WD - Nautic Blau - Mj. 2021

  • ackerpower: Das Kabel simuliert keine offene Haube im eigentlichen Sinne, nur der Effekt ist ein identischer, nämlich die Deaktivierung der SSA. "Haube geöffnet" und "Servicestellung" haben unterschiedliche Widerstände im Bus zur Folge. Das erkennt die Elektronik auch, deswegen ist mit dem Kabel zwar die SSA aus, es kommt jedoch keine Meldung im KI mit "Haube offen".


    Deswegen hat man mitunter das Bus-System erdacht, weil dadurch mehrere Schalt- bzw. Regelmöglichkeiten realisiert werden können, weil sie nicht nur als rein stromführende Leitung genutzt wird sondern als Datenleitung.


    Widerstand X: Haube geschlossen

    Widerstand Y: Haube offen

    Widerstand Z: Servicestellung

    Nicht nur X, Y oder Z sondern 2 gleichzeitig möglich und detektierbar, sowohl X+Z als auch Y+Z.


    Wie Z entstand weiß die Elektronik nicht, sie weiß nur, dass sie existiert und deaktiviert deshalb die SSA. Kann also auch ein Mech auf Probefahrt im Bereich der StVO sein. Wenn die Elektronik obendrein selbsttätig deswegen die aktive Motorhaube deaktivieren würde, dann wäre im Hause Opel aber die Kacke am Dampfen.

  • OpelInsi Vielen Dank für deine Antwort. So komplett verstanden habe ich es noch nicht, aber deine Erklärung zum Thema Stromfluss/Schaltzustände im klassischen Sinn und zugleich Datenkommunikation hilft mir etwas weiter, denn in Bezug auf die aktive Motorhaube wäre der Auslösemechanismus (anders als bisher von mir vermutet) sehr wohl in der Lage die Verriegelung der Motorhaube zu erkennen.


    Ich überlege einfach mal laut, ob ich die richtigen Schlüsse ziehe:

    Das Signal über den Schalterzustand der Haube, ob entriegelt oder eingerastet, bleibt unangetastet (doof ausgedrückt: + und - bleiben gleich). Lediglich der mit dem hier diskutierten Kabel dauerhaft hinzugefügte „Zusatzwiderstand“ in einer dritten Leitung verändert den Umgang der SSA mit dem originär erkannten Haubenzustand: Haube ist zwar zu, aber SSA wechselt dennoch nicht in den Start-Stopp-Modus, selbst wenn alle anderen Parameter es erlauben würden. Oder umgekehrt: Haube ist tatsächlich entriegelt, aber SSA stellt den Motor dennoch ab, wenn alle anderen Bedingungen (Motortemperatur, Ladezustand, etc.) passen.


    Aber können wir deshalb wirklich ausschließen, dass diese Art der Kommunikation bzw. Signal-Interpretation nicht auch in anderen Systemen Anwendung findet?

    Könnte das Steuergerät, welches entscheiden muss, ob die aktive Motorhaube ausgelöst wird, die gleichen drei Leitungen anzapfen und die Info „Servicestellung Motorhaube aktiv“ erhalten?


    Wie würde sich dieses System verhalten, wenn es eine ordnungsgemäß verriegelte Motorhaube per Schalter erkennt, zugleich über den Zusatzwiderstand aber auch den Servicemodus kommuniziert bekommt? Beispiel Fahrzeug auf Rollenprüfstand: Die Geschwindigkeit könnte im Sollbereich zum Auslösen liegen, ein stärkerer Anprall durch einen ausreichend großen Gegenstand im Bereich der Frontschürze würde ebenfalls erkannt. Könnte der Servicemodus dazu führen, dass das Steuergerät die Auslösung der Haube gewollt unterdrückt? Wenn das der Fall wäre, könnte dies auf der Straße durch unser Kabel genauso der Fall sein.


    Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit besteht nämlich keine Verknüpfung zum GPS um ein Rollen im Stehen auf einem Prüfstand von einem echten Fahren in Bewegung auf der Straße zu unterscheiden (denn dann wäre das System im Tunnel ja auch „blind“). Auch ein G-Sensor wäre wenig hilfreich, wenn bei gleichbleibender Geschwindigkeit nur geradeaus gefahren wird. Und an eine Verknüpfung zu Kamera- oder Fahrwerkssensoren, um eine „echte“ Fahrt zu detektieren, glaube ich auch nicht).


    Wir bräuchten also eine vollständige, abschließende Aufstellung der konkreten Anwendungsfälle, in denen die „Servicestellung“ erkannt wird und eine Auflistung, wie sich welche Systeme bei Erkennung dieser Option adaptieren.


    Servicestellung =

    SSA a) bei geschlossener Motorhaube: SSA trotzdem nicht aktiv.

    SSA b) bei offener Motorhaube: SSA möglicherweise trotzdem aktiv (GEFAHR ernsthafter Verletzungen!)


    Alarmanlage?

    Fußgängerschutzsystem?


    Mein vorläufiges Fazit:

    1. Es gibt eine vom Hersteller für die Motorhaube vorgesehene „Servicestellung“, die normalerweise über einen Tester im Werkstattumfeld vorübergehend aktiviert und in einem eng definierten Rahmen von geschulten Technikern genutzt wird.

    2. Per China-Kabel simuliert man diesen Sonderzustand als gewöhnlicher Fahrzeugnutzer nun dauerhaft im öffentlichen Straßenbetrieb, ohne zu wissen, a) auf welche Systeme sich diese Manipulation auswirkt, b) für welche Anwendungsfälle er überhaupt gedacht ist und c) wie entsprechend das Verhalten der Systeme dadurch vom Standard abweicht.


    Wir wissen bisher einzig und alleine ganz sicher, dass die SSA damit dauerhaft stillgelegt wird (was per se schon illegal ist). Welche Nebenwirkungen vorhanden sind, ist uns nicht bekannt.


    Je länger ich mich damit befasse, desto weniger verstehe ich, wieso ein Ingenieur überhaupt auf die Idee gekommen sein soll, die Kombination „Haube zu, dennoch kein S/S aktivieren“ als Servicestellung der Motorhaube offiziell zu definieren? Denn dafür gibt es ja extra den Taster. Umgekehrt verstehe ich es ja noch: „Haube auf, dennoch SSA aktiv“, z.B. damit ein Mechatroniker Strommessungen im Motorraum an irgendwelchen elektrischen Anschlüssen durchführen kann, auch wenn SSA den Motor abgestellt hat. - Wobei dies extreme Vorsicht erfordert und ein hohes Risiko von Verletzungen mit sich bringt. Ist ausgeschlossen, dass dieser Zustand durch das Kabel ebenfalls im Alltagsbetrieb möglich wird?

    Viele Grüße,

    ackerpower :)


    Opel Insignia B Grand Sport - GS Line Plus - 2.0 Diesel 128 kW (F20DVH/LSQ), 6-MT, 2WD - Nautic Blau - Mj. 2021

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  • Alle haben Recht. Das System kann trotz Servicestellung erkennen ob Motorhaube zu und könnte entscheiden aus Sicherheitsgründen den Passantenschutz im Falle des Falles zu aktivieren. Andererseits, mehr als ein könnte wird ohne Disassembler oder Praxistest nicht bei rum kommen. Das Argument, im Hause Opel würden die Köpfe rollen wenn nicht, hat kurze Beine, es wurden schon ganz andere Dinge versemmelt!


    just my 2 cents

    LG!


    Sports Tourer 125KW(170PS), D20DTH, 08/2019, Automatik AF50-8

  • Ich bin ein alter Mann, aber das Ausschalten der S/S Funktion nach jedem Neustart, hab ich schnell gelernt. Bin eh kein Freund von Manipulationen, in der Elektronik. ;) mfg.

    Das Problem am Auto sitzt in der Regel, zwischen Fahrersitz und Lenkrad ! ;)

    2.0 DTH/AT8 MY 19

  • Ich bin ein alter Mann, aber das Ausschalten der S/S Funktion nach jedem Neustart, hab ich schnell gelernt. Bin eh kein Freund von Manipulationen, in der Elektronik. ;) mfg.

    So sehe ich das auch. 8)

    1998- 2001 Opel Kadett E, Life 75 Ps Benziner 2001- 2004 Opel Astra G, Sport 101 Ps Diesel 2004- 2014 Opel Vectra C GTS 147 Ps Benziner

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